«Die Geburt Christi» von Heinrich von Herzogenberg: Zusatzchor gesucht

Der PaulusChor übt schon fleissig das Weihnachtsoratorium

Heinrich von Herzogenberg (1843-1900) war ein österreichischer Komponist der Spätromantik. Nebst einer Vielzahl von Klavierwerken, Liedern, Kammermusik, a capella Werken für Chor und Orchestermusik schrieb er drei grosse Oratorien, welche in letzter Zeit wieder vermehrt Eingang in die Konzertprogramme und Repertoire der Chöre erhalten haben. Das 1894 uraufgeführte Weihnachtsoratorium wird zurzeit vom PaulusChor erarbeitet und geprobt. Es wird am 22. Dezember um 17 Uhr in der Pauluskirche aufgeführt. 

Ein besonderes und gemeinsames Merkmal der drei Oratorien ist der Einbezug des Publikums. Zwischen den Chorstücken, Rezitativen und Arien sind immer wieder Choräle eingebaut. Diese sollten vom Publikum, welches somit zur Weihnachtsgemeinde wird, mitgesungen werden. 

Nun ist ein Publikum an seine passive Rolle gewöhnt. Wehe denjenigen, welche sich in einem klassischen Konzert den kleinsten Mucks erlauben. Die abschätzigen Blicke der Sitznachbarn sind einem gewiss. 

Aktives Publikum gewünscht 

Nun ist aber gerade das Aktivwerden der Zuhörenden von Herzogenberg explizit gewünscht und trägt wesentlich zur Gesamtwirkung des Werks bei. Die Aufgabe des Zusatzchors ist es daher, das Eis zu brechen und aus der Perspektive der Zuhörenden bei den gemeinsamen Weihnachtsliedern lautstark mitzusingen und so das restliche Publikum im besten Fall gleich mitzureissen. 

Der Zusatzchor wird auf der Sängerempore (vis-à-vis der Orgel) positioniert sein. So wird das Publikum vom Zusatzchor auf der einen und dem PaulusChor, dem Orchester und der Orgel auf der anderen Seite klanglich umfasst (was ein ganz besonderes Raumerlebnis ermöglicht) und animiert, selber mitzusingen. So, dass dann am Schluss die Gemeinde, der Zusatzchor, der PaulusChor, der Jugendchor des Konsi Bern, die Musiker und Musikerinnen aus dem Orchester und die Solisten die Pauluskirche vereint mit gewaltigen weihnachtlichen Klängen erfüllen. 

Die Uraufführung war «erquickend»

Ein Chormitglied, welches 1894 bei der Uraufführung des Werks dabei war, beschreibt das Erlebte mit folgenden Worten: «Am 16. Dezember durften wir das Kirchenoratorium «Die Geburt Christi» zum ersten mal aus dem Manuskript zur Aufführung bringen, eingeübt vom Urheber der Worte, Friedrich Spitta, geleitet vom Meister, der ihnen Klang verlieh, beim Schimmer der Christbäume, vor einer Gemeinde von weit über zweitausend Köpfen, die den letzten Platz der Thomaskirche füllte. Es war ein Eindruck, wie wir ihn bei allem Schönen und Erhebenden, das uns bisher so reichlich zuteil geworden ist, doch noch niemals empfangen hatten. Das Werk wird ohne Zweifel in den nächsten Monaten im Druck erscheinen und in der Weihnachtszeit dieses neuen Jahres (1895), wills Gott, viele Tausende erheben und erquicken.» 

Lee Stalder, Organist und Chorleiter

Wer hilft mit?

Falls Sie Teil dieses Projekts werden möchten, können Sie sich gerne melden bei Lee Stalder, Organist und Chorleiter, lee.stalder@refbern.ch, 077 457 12 42. 

Proben Zusatzchor

Mittwoch, 11. Dezember, 19–20 Uhr

Mittwoch, 18. Dezember, 19–20 Uhr

Proben mit Chor und Orchester

Donnerstag, 19. Dezember, 18–21 Uhr

Samstag, 21. Dezember, 14–17 Uhr

Konzert

Einsingen: Sonntag, 22. Dezember, 15 Uhr

Konzert: Sonntag, 22. Dezember, 17 Uhr

Jeweils in der Pauluskirche.